G.A. PFRETZSCHNER
200 Jahre Streichinstrumente und Familiengeschichte
aus Markneukirchen
und anderswo
An meine Familie,
die vielen Pfretzschners dieser Welt,
und alle Interessierten,
1834 gründete mein Urururgroßvater Carl Gustav Adolf Pfretzschner mit 29 Jahren die Firma G.A. Pfretzschner in Markneukirchen und begann den Handel mit Musikinstrumenten und Zubehör aus dem vogtländischen Musikwinkel. Der Erstgeborene, Gustav Adolf, sollte die Firma weiterführen und hat dies mit großem kaufmännischen Geschick getan. Mit Geschäftskontakten nach Göteborg, Paris, London, Tokio und New York war die Firma G.A. Pfretzschner um die vorletzte Jahrhundertwende einer der, heute würde man sagen "großen Player" im Musikinstrumenten-business und hatte wohl maßgeblichen Anteil am Aufschwung der Region.
Dann kamen die Weltkriege und der Sozialismus und wie viele andere Unternehmen hat auch die Firma G.A. Pfretzschner diese Zeit nicht überstanden. Trotzdem, vor allem Wolfgang Pfretzschner, der Enkel von Gustav Adolf, wollte in diese Fußstapfen treten und fühlte sich dem Musikinstrumen-tenhandel auch in schwierigen Zeiten immer verbunden. Ihn hatte sein Vater ja auch 1929 nach New York geschickt um in der Ferne selbständig zu werden und bei einem Geschäftspartner das "Business" zu erlernen. 2005 ist Onkel Wolfgang, mit fast 100 Jahren gestorben.
Zwei Dinge verbinden mich mit meinem Großgroßonkel. Zum einen die Reise in die USA, auch ich war als junger Mann für ein Jahr in Amerika - und zum anderen wohl das Gefühl das man hat, wenn man eine schöne, handgefertigte Geige in den Händen hält. Und jetzt stehe ich da, mit dem Tagebuch meines Onkels von 1929 (das ich kaum lesen kann) und dem "instrumentalischen" Erbe, das ich leider nicht spielen kann. Geigen, Bratschen, Celli, sogar ein Kontrabass und ein paar Bögen, die nach all den Jahren von der Firma G.A. Pfretzschner geblieben sind. Zugegeben, es gibt Schlimmeres.
Die Instrumente haben viele Jahrzehnte in ihren dunklen Kästen gedarbt und niemand konnte sich an ihrem Klang erfreuen - aber dafür wurden sie doch von Meisterhand geschaffen. Oder nicht? Ich werde sie Stück um Stück in gute, musikalische Hände geben. Damit uns ihr Klang noch lange erhalten bleibt. Die Bilder der Instrumente könnt ihr hier in der "Galerie" betrachten, so bleiben sie wenigstens "virtuell" zusammen.
Über Interessantes aus der Familiengeschichte und über das Tagebuch werde ich ab und an hier im "Blog" berichten. Ich hoffe ihr habt viel Spaß daran.
Interessenten für die Geschichte der Firma G.A. Pfretzschner und die gezeigten Instrumente können sich gerne bei mir melden.